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7. September 2025
Eisenbahnbrücke Deisterstraße Hameln - Quelle: Stadt HamelnEisenbahnbrücke Deisterstraße Hameln - Quelle: Stadt Hameln

Einleitung

Am 21. August 2025 um 16:30 Uhr tagt der Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Energietreff der Stadtwerke Hameln, Hafenstraße 14. Ein zentraler Tagesordnungspunkt wird die Diskussion über die Eisenbahnüberführungen in der Deisterstraße und der Reginastraße sein. Diese Bauwerke spielen eine Schlüsselrolle für den innerstädtischen Verkehr, weisen aber inzwischen erhebliche bauliche Defizite auf. Der Bericht der Verwaltung wird aufzeigen, welche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen notwendig sind und wie sich diese auf die Verkehrssituation der Stadt auswirken.

Die Bedeutung der Überführungen

Sowohl die Deisterstraße als auch die Reginastraße sind zentrale Verkehrsachsen in Hameln. Sie verbinden Wohn- und Gewerbegebiete mit dem Stadtzentrum und stellen wichtige Routen für Pendler, Lieferverkehr und den öffentlichen Nahverkehr dar. Da die Straßen unter Eisenbahntrassen hindurchführen, sind die Brückenbauwerke der Deutschen Bahn entscheidende Infrastrukturpunkte.

Bauliche Defizite

Die Gutachten, die dem Ausschuss vorliegen, zeigen: Die beiden Überführungen haben deutlichen Sanierungsbedarf. Sichtbare Schäden an Beton und Stahl, altersbedingte Abnutzungen sowie unzureichende Breiten für den heutigen Verkehrsfluss sorgen für Handlungsdruck. Besonders problematisch: Die Bauwerke wurden zu einer Zeit errichtet, als weder das aktuelle Verkehrsaufkommen noch moderne Sicherheits- und Umweltstandards berücksichtigt wurden.

Auswirkungen auf den Verkehr

Eine Sanierung oder gar ein Neubau würde für Hameln kurzfristig erhebliche Einschränkungen bedeuten. Verkehrsführungen müssten umgeleitet, Buslinien angepasst und möglicherweise Sperrungen in Kauf genommen werden. Langfristig jedoch bieten die Arbeiten die Chance, die Verkehrsströme neu zu ordnen, Engpässe zu beseitigen und auch für Radfahrer sowie Fußgänger bessere Lösungen zu schaffen.

Koordination mit der Deutschen Bahn

Da es sich um Eisenbahnüberführungen handelt, liegt die Hauptverantwortung bei der Deutschen Bahn. Die Stadt Hameln muss ihre Interessen jedoch deutlich vertreten, insbesondere was die Verkehrsführung während der Bauzeit und die städtebauliche Gestaltung der Bauwerke betrifft. Hier wird erwartet, dass Verwaltung und Politik geschlossen auftreten, um Hamelner Bedürfnisse in den Planungsprozess einzubringen.

Finanzielle Dimension

Brückenbauwerke dieser Größenordnung sind kostenintensiv. Zwar trägt die Bahn den größten Teil der Verantwortung, dennoch entstehen auch für die Stadt Kosten – etwa für Umleitungsstrecken, begleitende Infrastrukturmaßnahmen oder zusätzliche Anpassungen im Nahverkehr. Wie hoch die Belastung für den städtischen Haushalt sein wird, bleibt noch offen, dürfte aber ein wichtiger Diskussionspunkt im Ausschuss sein.

Ökologische Aspekte

Im Zusammenhang mit den geplanten Arbeiten werden auch ökologische Fragen eine Rolle spielen: Lärmschutz, Begrünung und nachhaltige Baustoffe stehen im Fokus, da Hameln parallel sein Klimaschutzkonzept verfolgt. Insbesondere Anwohner der betroffenen Straßen hoffen darauf, dass Sanierungen nicht nur technisch, sondern auch ökologisch zukunftsorientiert erfolgen.

Politische Brisanz

Für viele Ratsmitglieder ist die Thematik ein Lackmustest, wie handlungsfähig Stadt und Bahn gemeinsam sind. Die Bürger erwarten klare Zeitpläne und transparente Kommunikation. Verspätungen oder Kostenexplosionen, wie man sie von anderen Bahnprojekten kennt, könnten das Vertrauen der Bevölkerung in Verwaltung und Politik belasten.

Fazit

Die Eisenbahnüberführungen in der Deisterstraße und Reginastraße stehen stellvertretend für viele Infrastrukturprojekte in deutschen Städten: jahrelang vernachlässigt, jetzt dringend sanierungsbedürftig. Für Hameln bietet sich die Chance, die Verkehrswege der Zukunft mitzugestalten. Der Ausschuss wird am 21. August erste Weichen stellen – für Bauzeit, Finanzierung und die künftige Gestaltung zweier wichtiger Verkehrsadern der Stadt.